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Fehlfarben beim Dobermann

Erklärung von Laboklin

D-Lokus: Dilution (Verdünnung)

Rasse

Dieser Test ist momentan erhältlich für folgende Rassen: Deutscher Pinscher, Dobermann Pinscher, Zwergpinscher, Rhodesian Ridgeback, Großer Münsterländer, Neufundländer und Labrador Retriever (weitere Rassen auf Anfrage).

Beschreibung

Hervorgerufen durch eine Mutation am D-Lokus treten in einigen Hunderassen Tiere mit verdünnter, aufgehellter Fellfarbe auf. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv, d.h. die Farbverdünnung entsteht nur wenn das mutierte Allel homozygot vorliegt. Unter dem Einfluss des defekten Gens kommt es sowohl zur Verdünnung von Eumelanin (schwarz/braun) als auch von Pheomelenin (rot/gelb) gefärbtem Fell.
In den verschiedenen Hunderassen wird die resultierende Fellfärbung unterschiedlich benannt.
Dieser Test ist momentan erhältlich für folgende Rassen: Deutscher Pinscher, Dobermann Pinscher, Zwergpinscher, Rhodesian Ridgeback, Großer Münsterländer, Neufundländer und Labrador Retriever (weitere Rassen auf Anfrage).

Material

Für den DNA-Test wird ca. 0,5 ml EDTA-Blut benötigt. Alternativ ist auch die Einsendung eines sog. Backenabstriches möglich. Der Backenabstrich muß mit von uns kostenlos erhältlichen Spezialbürsten* durchgeführt werden. Dabei muß jedoch beachtet werden, daß der Abstrich nicht zu zaghaft durchgeführt wird, da sonst nicht ausreichend Material für die Untersuchung zur Verfügung steht.

Methode

Realtime PCR

Testdauer

Der Test wird bei uns mehrmals wöchentlich angesetzt. Das Ergebnis liegt etwa 1 Woche nach Erhalt der Probe vor.

Linktip: Laboklin

 

farbvererbung

Was sind Fehlfarben

Blau und Isabell sind die Aufhellungsvarianten der schwarzen und braunen Dobermänner.
Diese Hunde mit sog. Fehlfarbe haben weniger Haare pro Quadratzentimeter und leiden vermehrt an Alopezie (siehe unten)
Diese Glatzenbildung ist ein "kosmetischer Schönheitsfehler" und steht in keinerlei Zusammenhang mit gesundheitlichen Problemen. Fellverlust tritt selten im Welpenalter auf, sondern meist zwischen Eintritt der Pubertät und dem 3. Lebensjahr. Meistens verlieren die Hunde zuerst die Haare an der Flanke, was sich über den ganzen Rücken und seitlich ausbreiten kann (aber nicht zwingend muß!). Das Fell wird dünn, die Haut an diesen Stellen meist dicker.

Die Zucht mit blauen Dobermännern

Die Verpaarung von einem blauen und einem reinerbig schwarzen Dobermann ist unproblematisch, da nur schwarze Welpen geboren werden. Die Zucht mit zwei blauen Elternteilen ist allerdings unverantwortlich, da die Gefahr einer Alopezie beim Nachwuchs sehr hoch ist.
Um eine solche Verpaarung von gewissenlosen Züchtern zu verhindern, entschloß sich der DobermannVerein e.V. in den 90er Jahren die Blauen aus der Zucht zu verbannen. Die vom Hauptzuchtwart vorgelegte Neufassung des Dobermann-Standard bei der FCI trat am 1.01.1994 in Kraft. Seit dieser Zeit sind blaue Dobermänner nicht mehr zur Zucht zugelassen und können nicht mehr ausgestellt werden.

Wie wird vererbt

Ein reinerbig (BB DD) schwarzer Dobermann kann in Kombination mit allen Farben ausschließlich schwarze Nachkommen zeugen.
Ein Elternteil, das äußerlich schwarz aussieht, aber ein Braun-Gen (Bb DD) trägt, kann sowohl schwarze als auch braune Nachkommen haben.

Wenn beide Elternteile Träger eines Aufhellungsgens ("Dilute") sind -äußerlich schwarz (BB Dd oder Bb Dd) oder braun (bb Dd)aussehen- können aus dieser Verpaarung Fehlfarben entstehen.
Hunde mit äußerlich sichbarer Fehlfarbe tragen das Dilute-Gen doppelt (dd)! Bei einem Deckakt von zwei fehlfarbenen Hunden kommen nur fehlfarbenen Welpen zur Welt.

Ob ein Hund ein Dilute-Träger ist, kann per Blutuntersuchung festgestellt werden.

Was muß/kann ich beachten?

Fütterung:
-> So fetthaltig wie nur mögich, viel Omega-3-Fettsäuren (Lachs)
-> Nachtkerzenöl (Kapseln)
-> Lachsölkapseln
-> Seealgenmehl
->Oliven- oder Walnußöl

Gesundheit:
-> Nicht alle blauen Dobermänner leiden an Alopezie, auch wenn die TÄ dies gerne behaupten. In der Regel gibt es weniger bis keine Probleme, wenn der Blaue aus einer schwarz/schwarz oder schwarz/braun-Verpaarung fällt.
-> Bei Verdacht auf Alopezie sollt erst Demodikose und Pilzbefall ausgeschlossen werden
-> Schilddrüsenwerte sollten regelmäßig überprüft werden
-> Blaue Dobermänner frieren im Winter sehr schnell, deswegen sollte man ihm einen Mantel anziehen, wenn er gerade nicht tobt.
->Pickel im Junghundealter sind normal. "Normalfarbigen" haben diese auch, man kann sie nur nicht sehen

Pflege:
-> einölen mit Babyöl
-> im Sommer Sonnencreme benutzen
-> vor langen Spaziergängen den ganzen Hund mit Olivenöl einölen (wird innerhalb von ca. 3 Std. komplett aufgesogen)
-> Rückfettendes Shampoo

Farbmutanten-Alopezie

Besonders betroffene Rasse(n):
Alle Rassen mit „verdünnten“ Fellfarben, d.h. grau, silber, isabellfarben....
„Klassisch“ bei Dobermann, Dackel, DD, Greyhound, Whippet, Chow-Chow
Erbmodus:
Genaueres unbekannt, gesteuert von Farbgenen am D-Locus und evtl. anderen
Klinisches Bild:
Hypotrichose (= verminderte Körperbehaarung), Schuppenbildung, Follikulitis (= Haarbalgentzündung), v.a. im Rückenbereich, dann weitere Ausbreitung v.a. im Rumpfbereich.
Häufigkeit:
Relativ häufig bei den entsprechenden Farben (bis zu 93 % beim blauen und 75 % beim isabellfarbenen Dobermann), andere Rassen weniger, abnehmend auch mit dem Grad der Verdünnung bei jeweiliger Farbe (z. B: grau > blau).
Diagnose:
Auftreten etwa ab Pubertät, Abhängig von Rasse, Vorbericht, Fellfarbe, klinischem Bild, mikroskopische Untersuchung von Haaren sowie Biopsie empfehlenswert.
Therapie:
Symptomatisch
Prognose:
Unterschiedlich gut kontrollierbar

Quelle: http://www.bruggener-dobermann.de/?q=node/1357